Neun Kelche
Teabags on Eyelids
31.AUGUST 18:00 - 21:00
mit: Barbora Zentková & Julia Gryboś 
kuratiert von: Kira Dell & Laura Seidel
19:00 Uhr : Soundperformance mit Jan Tomàš
Neun Kelche
Pasedagplatz 3-4
13088 Berlin-Weißensee 

Motiviert durch die Suche nach alternativen Arbeitsmodellen in der Kunstwelt betreiben die Kuratorinnen und Kunstvermittlerinnen Kira Dell und Laura Seidel seit 2021 den Projektraum Neun Kelche am Pasedagplatz in Berlin-Weißensee. Früher befand sich dort ein Kaiser's Supermarkt. Heute bietet der Raum mit seinen raumhohen Fenstern eine große, lichtdurchflutete Ausstellungsfläche. Neun Kelche versteht sich als Nachbarschaftsinitiative, die lokalen Künstlern Raum für eigene Aktivitäten und Austausch bietet.

Die Künstlerinnen Barbora Zentková und Julia Gryboś widmen sich in ihren kollaborativen Arbeiten kollektiver Müdigkeit, Erschöpfung und gesellschaftlichen Reaktionen auf den Modus des Ausgelaugtseins. Im Projektraum Neun Kelche zeig das Duo Arbeiten aus der Serie Tea Bags on Eyelids und aktiviert die Ausstellung mit einer musikalischen Intervention zum Abschluss des Project Space Festivals am 31. August 2022.

Das Auflegen von Teebeuteln auf die Augenlieder ist eine gesellschaftliche Antwort auf Augen, die müde werden, aber nicht müde aussehen sollen. Beschäftigt sein gilt als produktiv und attraktiv. Gleichzeitig müde und zerknittert auszusehen hingegen nicht. Die Künstlerinnen nutzen die Teebeutel als natürliche Quelle zum Einfärben ihres textilen Arbeitsmaterials und finden in der Rückkehr zu traditionellen Handwerkstechniken wie Knüpfen und Weben einen Modus der Entschleunigung. Diese repetitive Tätigkeit als Ritual der Entspannung ist in die Installation eingeflochten. Gleichzeitig führt uns jeder Knoten die Handarbeit vor Augen und konfrontiert uns mit dem Druck der Effizienz menschlichen Arbeitens in kapitalistischen Strukturen. 

Grybós und Zentková bespielen für das Project Space Festival den Projektraum mit ihrer raumgreifenden Installation, auf die Performer:innen musikalisch reagieren. Sie erschaffen einen sinnlichen Erfahrungsraum der Entspannung und bieten einen Gegenmoment zum immer präsenten gesellschaftlichen oder individuellen Kollapspotential.




Hinweise zu Barrierefreiheit und Infektionsschutz :

Sitzgelegenheiten : Die Installation besteht aus Metallbänken, die benutzt werden können. Zusätzlich gibt es einige Bänke (+ Klappstühle) für die Außenbestuhlung.
Altersgruppen:
Für alle Altersgruppen geeignet.
Sprachen:
Die Performance besteht nicht aus gesprochenen Worten. Der Ausstellungstext ist in Deutsch und Englisch verfügbar.
Rollstuhlfahrer*innen | Kinderwagen :
Der Veranstaltungsort ist barrierefrei zugänglich.
Schwerhörige und Gehörlose Menschen :
Können die Vorstellung trotzdem sehen, da sie auch ein sehr visuelles Erlebnis ist.
Blinde Menschen:
Können die Tonaufführung hören, aber das Stück ist nicht so zugänglich.

Desinfektionsmittel ist vorhanden. Es besteht keine Maskenpflicht.