diffrakt | zentrum für theoretische peripherie ist ein kollektiv organisierter gemeinnütziger Raum und Verein, der Gespräche in bekannten und unbekannten Formen und Formaten fördert. Unser Ziel ist es, aktuelle Positionen aus Kunst, Wissenschaft, Gesellschaft und Philosophie in Austausch zu bringen und so Raum für transakademische, künstlerische und aktivistische Praxis zu schaffen.
Der Name diffrakt spielt auf das physikalische Phänomen der Beugung von Wellen an. Im übertragenen Sinne steht er aber auch für die produktive Begegnung eines Denkens mit anderen Perspektiven. Unser Programm lässt sich mit dem Begriff der Diffraktion als Vielzahl gebeugter Wellen verstehen, die von einem Ort ausgehend auf unterschiedliche Weise in Beziehung zu ihrem Ausgangspunkt und zu ihrer Zukunft stehen. Im Sinne dieser Beugungen und Brüche lässt sich auch die scheinbar widersprüchliche Bezeichnung als zentrum für theoretische peripherie verstehen: Unsere Arbeit ist ganz wesentlich von einer immer wieder stattfinden Suche nach den Voraussetzungen und Bedingungen unseres Denkens und unserer Praxis sowie dem Hinterfragen institutioneller Setzungen geprägt.
Alle unsere Veranstaltungen – etwa Vorträge, Diskussionsrunden, Filmvorführungen, Arbeitsgruppen und Workshops – sind offen, barrierearm und kostenfrei für alle.
“I am going to speak in many voices for a while”
Ursula K. Le Guin, Dancing at the Edge of the World
Teils Performance, teils Klanginstallation, stellt dieses Stück ein künstlerisches Manifest dar, das die Bedeutung unserer Körper als Instrumente zur Wissenserschaffung, als lebende Archive, hervorhebt, die in den von akademischen und technologischen Diskursen propagierten Definitionen von Intelligenz häufig übersehen werden.
Indem wir uns auf Haraways feministische Theorie stützen, verschieben wir den Fokus für KI-Design und Wissensproduktion, indem wir sie in der Erfahrung des Körpers verankern. In einem Versuch, dieses verkörperte Wissen - das sich in der Bewegung entfaltet - zu entschlüsseln, verwenden wir KI, um eine synthetische Stimme für den Körper zu schaffen. Bei dieser Performance kommt eine speziell angefertigte Motion-Capture-Wearable-Technologie zum Einsatz, ein Halsband mit Biegesensoren, die an acht Punkten am Körper des Darstellers angebracht werden können. Bei diesen Sensordaten handelt es sich um Listen von Zahlen, die auf verschiedene Weise vertont werden können. Die Sensordaten werden lokal auf einem Minicomputer verarbeitet und gesammelt, der an jedem Halsband angebracht ist. An der Vorderseite des Halsbandes befindet sich ein Lautsprecher, der Töne abgibt, die auf die Position der Sensoren - also auf die Körperbewegung des Künstlers - reagieren können.
Auf diese Weise werden die Bewegungsdaten, die von den Körpern der beiden Performer in Echtzeit erfasst werden, in akustische Hinweise übersetzt und mit den performativen Partituren - Stimme und Bewegung - verwoben, die die akustische Komposition ergänzen. Die Körper der Performer erzeugen Spuren im Raum, eine lebendige Kartografie ihrer Fähigkeiten und Grenzen. Die Technologie wird zu einem Medium für die Vernetzung und Befragung der verkörperten Akteure, die an einer Polyphonie des Austauschs und der Interaktion beteiligt sind.
Die Performance weist immersive Qualitäten auf, der Klang wird zu einer Präsenz im Raum, zwei Performer sind an Orte gebunden und führen ritualisierte Bewegungen aus. Aus den vier Lautsprechern im Raum kommt eine weitere Klangebene, die das Publikum durch diese Erfahrung führt.
Hinweise zu Barrierefreiheit und Infektionsschutz:
Sitzgelegenheiten : Stühle
Altersgruppen : geeignet für alle Altersgruppen
Sprache : Englisch
Andere Sprachen : Für die Performance sind keine Sprachkenntnisse erforderlich. Das anschließende Künstlerinnengespräch wird nicht untertitelt oder gebärdet, aber die Besucher sind herzlich eingeladen, für Getränke und informelle Gespräche zu bleiben.
Rollstuhlfahrer*innen | Kinderwägen : müssen an der Tür klingeln und erhalten dann Zugang zum Aufzug. Leider sind unsere Toiletten recht klein, so dass der Zugang für Rollstuhlfahrer schwierig sein könnte.
Im Allgemeinen sind wir uns der unterschiedlichen körperlichen und neurologischen Fähigkeiten und Anforderungen bewusst und verwenden keine Beleuchtung oder laute Musik, die als belastend empfunden werden könnte. Allerdings können wir leider nicht viele Zugangskopien oder ähnliches für die Veranstaltung zur Verfügung stellen, da es sich um eine eher immersive und spontane Erfahrung handeln wird.
Desinfektionsmittel ist vorhanden. Es besteht keine Maskenpflicht.