super bien! Berlin – Gewächshaus für zeitgenössische Kunst zeigt ortsspezifische Installationen im öffentlichen Raum, die 24/7 sichtbar sind. Mit der volltransparenten Struktur des Raumes wird eine permanente Wechselwirkung und Auseinandersetzung mit fluktuierenden Einflüssen der Umwelt thematisiert und auf vielfältige Weise in den super bien! Projekten umgesetzt. Die dynamische Entgrenzung des materiellen Raumes sucht Integration statt Kontrolle und eine sensible, unhierarchische Wahrnehmung natürlicher wie künstlerischer Prozesse im sozialen Raum: Der Zugang zur Kunst ist für die Besucher*innen in jeder Hinsicht barrierefrei. Das Gewächshaus für zeitgenössische Kunst befindet sich auf einem ehemaligen Schulhofgelände in Mitte, 250 m südlich des Mauerparks. In unmittelbarer Nachbarschaft des Gewächshauses steht eine markante Linde. Ihr vegetabiler Rhythmus in den Jahreszeiten prägt die Gesamterscheinung der Installationen im transparenten super bien! Gewächshaus wesentlich mit. Die Hofplatte um super bien! wird immer wieder in ortsspezifische Konzeptionen und Performances einbezogen. Dazu gehören auch die beiden (ehemals drei) historischen Fahnenmasten, die während der DDR-Zeit die täglichen Schulhof-Appelle flankierten. Als bedeutsamer Aspekt des Standortes wird dessen Geschichte aktiviert und transformiert. Der nicht-kommerzielle Projektraum wurde 2006 gegründet momentan von der Künstlerin Elisabeth Sonneck geleitet.
Vier Abgasrohre durchdringen die Dachelemente des Ausstellungsraums. An diesen Rohren sind offene Öfen aus Beton angebracht, in denen Kohle aus Südpolen verbrannt wird. Durch die Verbrennung wird Luft aus dem Ausstellungsraum angesaugt und durch die Schornsteine nach draußen geleitet. Durch diesen Vorgang wird eine ständige Luftzirkulation im Raum angeregt: Luft wird angesaugt und wieder abgegeben. Durch die ständige Dezimierung der Kohleindustrie verschwindet das Bild der rauchenden Schornsteine, die jahrzehntelang eine ganze Landschaft prägten. Die Installation vollzieht einen letzten Akt: die Verbrennung eines vergesslichen, schädlichen und knappen Materials.
Für 2022 erhielt Max Brück ein Reisestipendium der Hessischen Kulturstiftung. Sein Reiseziel: die Kohleabbaugebiete in Oberschlesien rund um Katowice in Polen: Die Region förderte jahrzehntelang die Heizenergie für ein ganzes Land. Wärme, Arbeit, und der Vorgang des Heizens prägen bis heute nicht nur die Landschaft, sondern erschufen auch ein kollektives Gedächtnis. Im Jahr 2022 steht dieses vor einem massiven Wandel: Klimaabkommen und die Limitierung fossiler Brennstoffe fordern eine radikale Schliessung der Minen.
Die Installation Abluft transformiert diese Thematik und die Recherche während der Aufenthalte von Max Brück in Polen in ein performatives Ereignis zur Eröffnung. Abluft ist das 6. Projekt in der diesjährigen superbien! Ausstellungsreihe Related To Transition.
Hinweise zu Barrierefreiheit und Infektionsschutz :
Sitzgelegenheiten : Lange Bank mit Sicht auf den Projektraum, plus zusätzliche Bänke zur Veranstaltung
Altersgruppen : Für alle Altersgruppen geeignet.
Sprachen : Für alle Sprachen geeignet.
Rollstuhlfahrer*innen | Kinderwagen : Herzlich willkommen. Komplett barrierefrei zugänglich.
Schwerhörige und gehörlose Menschen : Format ist zugänglich.
Neurodiversität : Wir bieten Aufmerksamkeit und Zuwendung.
Blinde Menschen : Wir unterhalten uns gerne, damit die Person an der Installation und Aktion teilhaben kann.
Desinfektionsmittel sind vorhanden. Es besteht keine Maskenpflicht.